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Geschichte

Die Geschichte der Apotheke in Berge

Am 25.August 1809 wurde dem Apotheker Böttger zu Bramsche “ nachgesuchte Konzession zur Erlangung einer Apotheke zu Berge”  erteilt. Der Kopf der Urkunde  trägt außer dem Amtssiegel als Absender Königreich Westfalen, Präfektur des Weser-Departments, Osnabrück. Die Abschrift dieser Urkunde wurde von der “ Mairie zu  Berge” mit Stempel beglaubigt.

In welchem Haus in Berge diese erste privilegierte Apotheke eingerichtet wurde, ist nicht mehr nachzuweisen. 1827 starb der Apotheker Böttger und hinterließ außer seiner Witwe zehn, zum Teil noch kleine Kinder aus zwei Ehen. Nach seinem Tod führte zunächst sein ältester Sohn, der nur erst seine Gehilfenprüfung abgelegt hatte, die Apotheke weiter. Sie erwies sich bald auch als Folge der noch nicht beendeten Ausbildung dieses Sohnes als unrentabel und sollte wieder geschlossen werden, obwohl sich eine große Anzahl Berger Bürger, deren Namen z.T. noch heute existieren, mit Unterschriften um die Erhaltung der Apotheke bemühten und zusicherten die Witwe zu unterstützen. Da sich kein voll ausgebildeter Apotheker fand, der diese magere Existenz übernehmen wollte , bemühte sich Apotheker von Lengerke, der Besitzer der Apotheke in Ankum, darum, Berge als Filiale weiterführen zu können. Wieder wurde mit Bürgerunterschriften die Fortführung der Apotheke als Vollapotheke gefordert, was aber nicht gelang. Sie wurde als Filiale übernommen, und 1829 wurde nebenbei in einem von der Behörde geforderten gesonderten Raum noch ein “Weinschank”  genehmigt. 1848 übernahm sein Sohn Ernst von Lengerke die Apotheke, die 1859 von Apotheker F.J. Fischer in eine selbständige Apotheke umgewandelt werden konnte, und der sie bis ca. 1868 fortführte. Dann wurde sie von Apotheker Ludwig Stöve erworben, der aus Bippen stammte, und der den Krieg 1870/71 als Apotheker mitmachte.

Etwa seit 1850 wurde die Apotheke in dem Haus Untenberge betrieben, das jetzt der Familie Biermann-Beckemeyer gehört. Nachfolgender Besitzer waren die Apotheker Blumenthal bis 1886, Gerwin von 1886 bis 1913, Freundt von 1917 bis 1919. Letzterer machte nach Aufgabe der Apotheke im jetzigen Bäckerhaus Holling eine kleine Gastwirtschaft auf, die er viele Jahre später, als die Apotheke dort ausgezogen war, wieder in deren leer gewordene Räume in Untenberge verlegte, und in der er die Wirtschaft auch “mit Garten” betreiben konnte. 1919/20 war Apotheker Meissner hier,1920 bis 1929 Apotheker Böttger. Dieser strebte dann eine Personalkonzession in Osnabrück an, d.h. eine ihm persönlich zugeteilte staatliche Genehmigung zur Errichtung einer neuen Apotheke. Zu diesem Zweck stellte er die Berger Apotheke dem Staat zur Verleihung des Betriebsrechtes an einen anderen Apotheker zur Verfügung, wodurch die Apotheke ihrerseits in die Form einer Personalkonzession umgewandelt wurde.

Die erste Personalkonzession für die Apotheke in Berge wurde 1929 dem Apotheker van Doornick zugeteilt, der aus dem Rheinland kam, aber bereits 1932 verstarb, nachdem er kurz vorher mit der Apotheke in das Haus umgezogen war, in dem sie sich bis 1979 befand, dem ehemaligen Postamt. Dieses Gebäude wurde frei, nachdem sich der damalige Postvorsteher Nortrup ein eigenes Haus gebaut hatte, in dem bis zum heutigen Tag eine Postumschlagsstelle untergebracht ist.

Als Witwe des Inhabers der Personalkonzession stand Frau van Doornick gesetzlich bis zu ihrem Tod das Nutzungsrecht der Apotheke zu, und sie hatte nacheinander die Verwalter Thöne und Meyer. Als Letzterer 1942 während des Krieges zum Heeresdienst einberufen wurde, übernahm Dr. W. Schenke zunächst bis zum Tod von Frau van Doornick im Frühjahr 1943 die Verwaltung der Apotheke, danach wurde ihm die Konzession zuerteilt die er innehatte, bis er 1957 verstarb. Seine Witwe verpachtete die Apotheke an ihre Tochter Edith Schenke, auf die später das Besitzerrecht überging, und die sie 1975 an den Apotheker Wilhelm Hülshoff  verpachtete.

Nach dem Tode von Frau Apothekerin Edith Schenke im Jahre 1979 erwarb Wilhelm Hülshoff die Apotheke von Frau Lise Schenke und bezog im gleichen Jahr das von ihm errichtete neue Gebäude. Zusammen mit dem Fachwerkhaus des Heimathauses und der Kreissparkasse bildet das Apothekengebäude einen neuen, das Dorfbild Berges prägenden Mittelpunkt.

Im Jahre 2009 bestand die Apotheke in Berge 200 Jahre.